Moderator:innen-Leitfaden: Workshop zur Deepfake-Abwehr
Eine praktische Anleitung für Moderator:innen, um den Workshop zur Deepfake-Abwehr flüssig, praxisnah und bestärkend zu gestalten – ohne Panikmache oder Fachjargon, sondern mit informiertem Realismus.
Ziel ist es, den Workshop zur Deepfake-Abwehr handlungsorientiert, emotional sicher und aufklärend zu gestalten – mit kritischem Bewusstsein, aber ohne Paranoia zu schüren. Die Teilnehmenden sollen gestärkt, nicht verunsichert, daraus hervorgehen.
Zeitplan (für ~90-minütigen Workshop)
Zeit | Abschnitt | Wichtige Hinweise |
---|---|---|
00:00–00:10 | Begrüßung & Einstieg | Ton setzen: Keine falschen Fragen, kein Urteil. Frage: „Was hat dich neugierig gemacht, hierherzukommen?“ |
00:10–00:25 | Was sind Deepfakes? | Beispiele nutzen – echt und gefälscht. Praxisnah bleiben: Fokus auf was man sieht, nicht auf die Technik. |
00:25–00:45 | Übung: Erkennst du den Fake? | Clips oder Bilder zeigen. Kleingruppenarbeit. Ermutige zum Raten – dann besprechen, was aufgefallen ist. |
00:45–01:05 | Erstelle eigene Fakes | Zeigen, wie es auf Windows und Linux geht. Betonen: „Wenn du es kannst, können es andere auch.“ |
01:05–01:20 | Risikoszenarien & Reaktionen | Brainstorming: „Wo könnte euch das im Leben oder Beruf begegnen?“ Dann: „Was würdet ihr tun?“ |
01:20–01:30 | Fazit & Reflexion | Drei Kernpunkte zusammenfassen, Gruppenrunde („Eine Erkenntnis, die ihr mitnehmt?“) und warmherzig abschließen. |
Formulierungen für einen sicheren Ton
- „Es geht nicht darum, euch zu überführen – sondern eure Aufmerksamkeit zu schärfen.“
- „Es ist keine Schande, darauf hereinzufallen. Dafür ist diese Technik gemacht.“
- „Was euch auffällt – Licht, Ton, Mikroausdrücke – sind alles valide Instinkte.“
- „Ziel ist nicht Paranoia, sondern in kritischen Momenten innezuhalten.“
Mythen entkräften
Mythos | Alternativaussage |
---|---|
„Ich falle nie darauf herein.“ | „Wir alle sind anfällig – es geht um Risikominimierung, nicht um Unfehlbarkeit.“ |
„Alles ist jetzt KI, niemand ist sicher.“ | „Die meisten Betrügereien nutzen einfache Manipulation, keine Hightech. Bleibt ruhig.“ |
„Nur Techies können Fakes erstellen.“ | „Jede:r mit Laptop und Internet kann das. Deshalb sind wir hier.“ |
„Man braucht Spezialtools zum Erkennen.“ | „Eure Sinne plus einfache Checks (Bilderrückwärtssuche, Metadaten) reichen oft.“ |
Emotionale Sicherheit
- Achte auf die Gruppe. Bei Anzeichen von Belastung: Pause oder Einzelgespräch anbieten.
- Vermeide traumatisierende Szenarien. Keine Fakes mit Gewalt oder Familienimitierung.
- Beton Handlungsmacht: „Ihr seid nicht ohnmächtig. Dieses Wissen macht euch stark.“
Botschaften zum Verinnerlichen
- Deepfakes sind keine Zauberei – sie sind Werkzeuge.
- Kein Grund zur Panik, nur zur Achtsamkeit.
- Sicherheit kommt durch Übung, nicht Perfektion.